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Vorfluter

Regulierung, Begradigung, Einengung, Aufschüttung von Begleitdämmen: auch die beiden Marchfeldbäche Rußbach und Stempfelbach haben in den letzten 150 Jahren das Schicksal der meisten unserer Tieflandgewässer geteilt und wurden zu ausschließlich hydraulisch dimensionierten, baum- und strauchlosen Vorflutern degradiert. Beide Bäche waren auf ein Trapezprofil beschränkt und wiesen bei geringer Wasserführung hohe Abwasserbelastungen auf. Der Stempfelbach war über die Hälfte seiner Länge bereits trocken gefallen. Aus natürlichen Gewässern sind im Laufe der Zeit stark verschmutzte Rinnsale geworden. Die Lebensraumqualität am Rußbach und Stempfelbach war in den 1980er Jahren abschnittsweise bereits so schlecht, dass keine Fische mehr existieren konnten.

Heute, nach Umsetzung der Revitaliserungs- und Strukturierungsmaßnahmen sowie infolge der Dotation mit Donauwasser, entsprechen sie sogar den hohen Ansprüchen der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Bezug auf die ökologische Funktionsfähigkeit. In den Gewässern des Marchfeldkanalsystems leben jetzt zahlreiche Fischarten – das gesamte Spektrum der in der Donau vorkommenden Fischarten. Dies ist auf die Durchgängigkeit des Systems, die Vernetzung mit der Donau und die gute Ausstattung mit vielfältigen, dem gewässerökologischen Leitbild entsprechenden Strukturen zurück zu führen.

Die ökonomischen Vorteile liegen für alle Anrainergemeinden in der Möglichkeit, die beiden Gewässer jetzt für die Ableitung ihrer gereinigten, kommunalen Abwässer sogar unter Einhaltung der strengen Immissionsbestimmungen nutzen zu können.

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