Hochwasserschutz
Früh wurde versucht, Überflutungsgefahren durch Bachregulierungen und Vernässungen durch Drainagierungen zu begegnen. Erst Mitte des 19. Jhds. wurde der Rußbach, jetzt nicht nur in Abschnitten, sondern über seinen gesamten Verlauf, begradigt. Aber bereits damals gab es unterschiedliche Interessen: so befürchteten die Gemeinden am Unterlauf ein Austrocknen ihrer Feuchtflächen – damals die wirtschaftliche Basis für die Schilfgewinnung. (Die Austrocknung ist dann auch tatsächlich eingetreten). Ab 1870 erfolgte die Regulierung der Donau und der March, zu dieser Zeit und an diesen großen Flüssen eine technische Meisterleistung im Hochwasserschutz und das Ende der immer wiederkehrenden Zerstörungen durch die Gewalt des Wassers.
Moderner Hochwasserschutz
Mit Beginn der Donauregulierung und Errichtung der Hochwasserschutzdämme an Donau und March ab 1870 konnten auch die gefürchteten periodischen Überschwemmungen und die damit einhergehenden großflächigen Vernässungen deutlich verringert werden. Die Marchfeldschutzdämme wurden vor kurzem saniert und schützen die Region.
Am Unterlauf von Rußbach und Stempfelbach können nach wie vor Gefährdungen durch rückstauende Hochwässern der Donau und March auftreten. Die Errichtung und der Betrieb von 5 Hochwasser-Pumpwerken verringert jetzt die Überflutungs- und Vernässungsgefahr im Hochwasserfall. Besonders im Zuge der Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 konnten dadurch große Schäden in Ortsgebieten und an landwirtschaftlichen Kulturen verhindert werden.
Sicherung der Anlagen
Acht hydraulisch betriebene Wehre regeln den Wasserzulauf aus der Donau sowie die Wasserstände und Durchflüsse an Marchfeldkanal und Rußbach. Diese Wehre erfüllen bei Hochwasserführung in der Donau oder im Rußbach wichtige Schutzfunktionen. So wird etwa im Falle eines Donauhochwassers der Zulauf in den Marchfeldkanal kurzfristig gedrosselt oder unterbrochen, um die damit einhergehende hohe Schwebstoffkonzentration vom Marchfeldkanalsystem fernzuhalten.